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Die 52er – Kriegslok in hoher Stückzahl

7 / 1942
Drei große Informationstafeln über verschiedene Epochen der Eisenbahnzeit hängen im Museum

Die 52er – Kriegslok in hoher Stückzahl

Ab 1942 wurden rund 7 000 Loks gefertigt – 15 000 waren geplant. Basis war die Reihe 50, eine Lok für mittelschweren Güterzugdienst.

Die Bauweise der Kriegsloks folgte allein der Wirtschaftlichkeit: Alle entbehrlichen Teile blieben weg. Dennoch mussten die Lokomotiven gegenüber extremen Witterungsbedingungen unempfindlich sein sowie in großer Zahl schnell und kostengünstig hergestellt werden können. Nach 1945 entstanden aus vorhandenen Teilen noch 300 solche Loks.

Durch die hohe Stückzahl und Produktion in den besetzten Gebieten waren die Lokomotiven nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern im Einsatz. In der DDR etwa fuhren sie, mittlerweile modernisiert, noch bis Mitte der 1980er Jahre.

Die Logistik des Krieges

Vorbereitung war alles: Die Eisenbahn musste während des Kriegs Nachschub über Hunderte Kilometer weit an die Front schaffen. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion ergab sich ein Problem: Die dortige Breitspur mit 1520 Millimetern musste erst auf die in Deutschland gebräuchliche Normalspur von 1435 Millimetern umgespurt respektive umgenagelt werden – ein hoher Aufwand. Dennoch haben die Reichsbahner und Bahntruppen der Wehrmacht von Juni bis Oktober 1941 mehr als 16000 Kilometer sowjetische Gleisanlagen so den deutschen Zügen angepasst.

Ein dunkles Kapitel

Mit Abstand das dunkelste Kapitel der Geschichte der Reichsbahn: Unter der Nazi-Diktatur wurden politisch unerwünschte Menschen in Konzentrations- und Massenvernichtungslager deportiert – europäische Juden, Sinti und Roma sowie Gegner des Regimes. Mit der Hilfe der Reichsbahn wurde dies perfide systematisiert. Zugverkehr war Alltagsroutine und ebenso behandelte die Bahn auch diesen Transport – minutiös verwaltet bis zur Abrechnung. So bildete sie die logistische Voraussetzung für den Holocaust: Züge fuhren Millionen Menschen in den Tod.

Bedeutende Ereignisse zu dieser Zeit

1939: 1. September, Beginn des Zweiten Weltkkrieges (1939 – 1945)

1941: Konrad Zuse stellt mit dem Z3 den ersten Computer der Welt vor