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Diesel und Strom – neue Zeit, neue Technik

6 / 1936
Drei große Informationstafeln über verschiedene Epochen der Eisenbahnzeit hängen im Museum

Diesel und Strom – neue Zeit, neue Technik

Neue Macht, neue Techniken: Die neue nationalsozialistische Regierung förderte den Bau von Autobahnen, abgewickelt durch die Reichsbahn. „Kraft-durch-Freude-Wagen“ sollten zudem die Massen motorisieren. Die Reichsbahn richtete auch eigene Buslinien und Güterspeditionen ein. Dieser Verkehr half, den ländlichen Raum abseits der Bahn zu erschließen. Daneben dachte man bereits jetzt an den militärischen Aspekt.

Nach wie vor aber bildete die Dampflok das Rückgrat des Transports. Nichtsdestotrotz wurde zugleich die Elektrifizierung vorangetrieben. Für Schnell- und Güterzüge wurden elektrische Lokomotiven entwickelt und in Großserien gebaut, für Fernreisezüge elegante Dieseltriebwagen.

Die Reichsautobahn im Dritten Reich

Per Gesetz vom 10. Februar 1937 wurde die „DRG“ aufgelöst. Die nun wieder als „Deutsche Reichsbahn“ geführte Organisation wurde dem Verkehrsministerium unterstellt. Julius Dorpmüller als deren Generaldirektor wurde zugleich Verkehrsminister.

Das spiegelte sich auch im äußeren Erscheinungsbild wieder: Ab 1939 war der Adler mit Hakenkreuz Hoheitszeichen der Loks, der Wagen und im Schriftverkehr.

Jagd nach Rekorden

Epoche der „Fliegenden Züge“: Die 1930er Jahre waren geprägt vom weltweiten Wunsch nach immer größerer Geschwindigkeit – entfacht durch den wachsenden Luftverkehr. Ebenso bei der Bahn: Stromlinienverkleidete Dampflokomotiven, moderne Elektro-Loks und Triebwagen sollten der neuen Konkurrenz Paroli bieten.

Die Reihe 05 war bereits für 175 Kilometer pro Stunde zugelassen. Die 05 002 stellte 1936 mit 200,4 Kilometern in der Stunde einen so gut wie nie geschlagenen Weltrekord für Dampfloks auf. Nur einmal wurde diese Leistung von einer englischen Dampflok knapp übertroffen.

Bau strategischer Bahnen

Frankreich und Russland verbündeten sich 1878. Gäbe es Krieg, müsste Deutschland rasch Truppen zwischen zwei Fronten verlegen können. Wo Strecken nicht leistungsfähig genug waren oder wo sie über fremdes Gebiet verliefen, wurde neu gebaut.

Um zu vermeiden, dass die Loks an Leistungsgrenzen stießen, waren nur Steigungen bis zu einem Prozent und Kurvenradien von höchstens 300 Metern erlaubt. Das erforderte im Mittelgebirge viele Brücken und Tunnel, was den Bau erheblich verteuerte. Wegen ihres militärischen Charakters verliefen diese Strecken zudem weitab großer Städte. Das schmälerte den Wert im Frieden.

Bedeutende Ereignisse zu dieser Zeit

1933: Machtergreifung Hitlers

1938: Entdeckung der Kernspaltung