Die Industrialisierung trieb den Ausbau des Schienennetzes rasant an. Nachdem bis 1880 das Hauptnetz vollendet war, wurde bis etwa 1910 weiterhin auch der ländliche Raum durch Bahnstrecken erschlossen.
Die mittlerweile überwiegend staatlich verwalteten Eisenbahnen fuhren ordentliche Gewinnsummen ein – die Staatskassen klingelten. Bestehende Bahnhöfe wurden erweitert und repräsentativ umgebaut. So auch der Bahnhof Neuenmarkt bis 1905. Viele Bahnhofsneubauten, oft in damals neumodischer Glasbauweise oder im Neobarock gestaltet, zeigten den Prunk des Reichs. In Anlehnung dessen werden sie auch „Kathedralen der Schiene“ genannt. Industrialisation rapidly drove the extension
Deutschland einig Kaiserreich? Bei der Bahn nicht unbedingt. Auch nach Gründung des Deutschen Reiches behielten die einzelnen deutschen Staaten ihr Eigentum an ihren Eisenbahnen – anders als bei der Postverwaltung, die nun grenzübergreifend war. Nur Eisenbahnen in Elsass-Lothringen unterstanden dem Reich.
Nach der Reichseinigung trieb Kanzler Otto von Bismarck den Ausbau vor allem der preußischen Staatsbahnen voran, nicht zuletzt auch aus militärischen Überlegungen.
Frankreich und Russland verbündeten sich 1878. Gäbe es Krieg, müsste Deutschland rasch Truppen zwischen zwei Fronten verlegen können. Wo Strecken nicht leistungsfähig genug waren oder wo sie über fremdes Gebiet verliefen, wurde neu gebaut.
Um zu vermeiden, dass die Loks an Leistungsgrenzen stießen, waren nur Steigungen bis zu einem Prozent und Kurvenradien von höchstens 300 Metern erlaubt. Das erforderte im Mittelgebirge viele Brücken und Tunnel, was den Bau erheblich verteuerte. Wegen ihres militärischen Charakters verliefen diese Strecken zudem weitab großer Städte. Das schmälerte den Wert im Frieden.
1886: Das erste Auto von Carl Benz und Gottfried Daimler
1896: Erste Olympische Spiele der Neuzeit in Athen