Ein technisches Denkmal inmitten schöner Natur: Der Lehrpfad begleitet die Schiefe Ebene mit ihren wichtigsten Bauwerken vom Deutschen Dampflokomotiv Museum bis zur Station Marktschorgast. Für den etwas anspruchsvollen Weg mit teils steileren Anstiegen brauchen Sie etwa drei bis dreieinhalb Stunden. Von Marktschorgast können Sie dann mit der Bahn zurückfahren. Bitte wandern Sie nur entlang der ausgeschilderten Wege und betreten Sie die Bahnanlagen nicht, denn dort besteht Lebensgefahr: Die Bahnstrecke wird mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde befahren!
Friedrich List entwarf 1833 ein Eisenbahnsystem für Deutschland. Das Netz verband unter anderem die Kaufmannsstadt Nürnberg mit den damaligen Wirtschaftszentren in Thüringen und Sachsen. Dieses Verkehrskonzept weckte sowohl beim Königreich Bayern wie auch in Privatkreisen Interesse, eine solche Bahn zu bauen.
Im Jahr 1838 erteilte die bayerische Staatsregierung dann der „Gesellschaft zur Herstellung einer Eisenbahn von Nürnberg über Bamberg zur nördlichen Reichsgrenze“ die Genehmigung zum Bau – mit der Verpflichtung, damit im Frühjahr 1839 zu beginnen sowie die Strecke in fünf Jahren zu vollenden. Es sollte anders kommen.
Wegen Verzögerungen am Bau sowie einiger Unstimmigkeiten entzog König Ludwig I. im Jahr 1840 der Gesellschaft die Konzession. Er entschied, auf Staatskosten eine Eisenbahnlinie von Augsburg bis Hof an der Grenze des damaligen Königreiches Bayern zu bauen: der Beginn der Königlich Bayerischen Staatsbahn. Der Staatsvertrag zwischen Bayern, Sachsen und Sachsen-Altenburg von 1841 sah vor, dass die Bahn im Sommer 1847 fertig sein sollte. Planung und Bau übernahm die „Königliche Eisenbahnbau-Commission“ in Nürnberg. Die technische Oberleitung lag zum einen bei Paul Camille von Denis, dem Erbauer der Ludwigs-Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth, und beim königlich bayerischen Oberingenieur und Hochschuldozenten August von Pauli, nach Rücktritt von Denis‘ 1842 bei Letzterem allein.
Die Strecke von Neuenmarkt bis Hof war ab 1. November 1848 befahrbar; die gesamte Ludwig-Süd-Nord-Bahn bis Lindau wurde abschnittsweise bis 1854 eröffnet.
Neuenmarkt ist die Talstation der Gebirgsstrecke vom Maintal hinauf zur Hochfläche zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge. Dies bedingte die ungemein aufwendige Ausstattung des Bahnhofes mit eigenem Bahnbetriebswerk, heute Museum.
Das Museum ist am 16.05.2024 aufgrund einer Veranstaltung ab 15.00 Uhr geschlossen!