Schon um 1930 wird überlegt, die Station Neuenmarkt zu umgehen. Die Idee ist, die Linien nach Bayreuth und Hof direkt zu verbinden. Aber erst nach der „Wende“ im Jahr 1989 ergreift die Stadt Bayreuth ihre Chance auf Fernverkehr nach Norden. Bereits 1990 fordert man eine „Spange“ an Neuenmarkt vorbei für eine leistungsstarke Linie von Leipzig / Dresden über Bayreuth bis Nürnberg: die „Schlömener Kurve“.
Die Sache beginnt – mit Streit. Marktredwitz fürchtet um die Rolle als Bahnknoten und auch Kulmbach bangt um den Bahnanschluss. Dennoch wird die nur ungefähr 400 Meter kurze Strecke geplant. Entgegen Einsprüchen gibt es 1999 den ersten Spatenstich und 2000 ist die „Schlömener Kurve“ für vier Millionen Euro fertig für den ICE. Es fehlen allerdings die neuen Neigetechnik-ICE und deswegen bereiste diese Bahnstrecke als Erstes ein Dampflok-Sonderzug. Erst Mitte 2001 wird die Linie Nürnberg–Dresden mit Pannen eröffnet – 2002 entgleist ein Zug. Ab März 2003 verkehren dann gar keine ICE mehr über Bayreuth.
Später sollten dann noch einmal weiß-lackierte Nahverkehrstriebwagen Fernverkehrsqualität suggerieren. Auch dies scheitert: Die Radsätze des VT 612 machen Probleme. Ab 2004 rollen deshalb ältere Zuggarnituren, davon nur ein Zugpaar über die Schiefe Ebene. Von 2007 bis 2013 fuhr noch ein „InterRegioExpress“ alle zwei Stunden über Bayreuth nach Dresden – fern jedes Fernverkehrs.
Die „Steinerne Brücke“ entstand 1892 als „Wegbrücke No. II“, als der Bahnhof Neuenmarkt erweitert wurde. Sie war nötig, um den neuen Geländeeinschnitt zu überwinden. Dadurch blieben auch die Felder jenseits der Bahnlinie erreichbar. Der große Korbbogen, die Hauptöffnung dieser Brücke, überspannt die beiden Gleise auf 12,80 Metern in einer Höhe von 5,80 Metern. Für diesen Bau wurden 248 Kubikmeter Mauerwerk verbraucht.