Je 40 Meter Länge einen Meter hoch: So steigt die Schiefe Ebene an – mit bloßem Auge ist das kaum zu erkennen. Hier ist eine „Sehhilfe“: Schauen Sie durch einen der Guckschlitze und dann visieren Sie über dessen exakt waagrechte Kante die Gleise der Bahntrasse an. Sehen Sie, wie die Strecke nach links ansteigt?
Eine Steigung von „nur“ 2,5 Zentimetern auf einen Meter Länge mag wenig klingen. Für den Eisenbahnbetrieb ist sie aber eine große Herausforderung: Die Stahlräder der Loks rollen auf ebenfalls stählernen Schienen. Die Reibung dazwischen ist gering. Doch davon hängt die Zugkraft ab! Eine normale Lok braucht für einen 1.000 Tonnen schweren Güterzug bei 60 Kilometern pro Stunde im flachen Land eine Zugkraft von etwa 3,4 Megapond respektive 33,34 Kilonewton. Bei der Neigung hier müsste die Leistung auf 31 Megapond oder 304 Kilonewton steigen – um knapp das Zehnfache! Eine schwere Güterzugdampflokomotive zieht in der Ebene 2.400 Tonnen 50 Kilometer schnell durchs Land. Auf der Schiefen Ebene schafft sie bei gleichem Tempo nur noch 140 Tonnen Zuggewicht.