Kein Halten im Dorf: Der kleine Ort Neuenmarkt bleibt ohne Bahnhof – so wollten es die ersten Pläne für den Bau der Strecke von Bamberg bis nach Hof. Dann wurde die Rampe für reinen Lokbetrieb geplant. Am Fuß der Steilstrecke mussten dafür nun ständig Vorspann- und Schiebelokomotiven bereit stehen: Neuenmarkt bekam damit doch noch einen Zughalt.
Der Bahnhof von 1848 war recht bescheiden: Es gab nur zwei Gleise, ganze sieben Weichen sowie eine Lokstation mit einer Schiebebühne. Das reichte nicht lange, denn der Verkehr nahm zu. Die Stadt Bayreuth ließ 1853 auf eigene Kosten eine Bahnlinie nach Neuenmarkt bauen: Man wollte auch an das neue Verkehrsnetz angeschlossen sein. So rutschte das Empfangsgebäude in die „Insellage“ mit Gleisen auf beiden Seiten.
Nach dem Umbau 1892 gab es dann elf Gleise, ungefähr 90 Weichen, zwei Ringlokschuppen und mehrere große Anlagen für den Güterverkehr – alles auf einem Dorfbahnhof!
Ein Jahrhundert später endete der Güterverkehr. Die umliegenden Nebenbahnen wurden eingestellt. Viele der Gleise blieben ungenutzt, aber erhalten – gepflegt vom Deutschen Dampflokomotiv Museum.